Club schlägt Probelauf für Alko-Schnelltestgeräte vor
Der ÖAMTC fordert mehr Effizienz bei der Verkehrsüberwachung, um die ständig steigende Zahl der
Alko-Unfälle einzudämmen.
"Gab es bei der Einführung der 0,5-Promille-Regelung im Jahr 1998 in Österreich 2.225 Unfälle
mit Beteiligung alkoholisierter Autolenker, stieg die Zahl in den folgenden Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2003 sind es bereits
2.841 Alko-Unfälle gewesen", sagt ÖAMTC-Chef-Jurist Hugo Haupfleisch. Gleichzeitig werden trotz steigender Zahl
von Alkoholkontrollen immer weniger alkoholisierte Lenker überführt. Im Jahr 2003 wurden bei 156.721 vorgenommenen
Alkotests nur rund jeder vierte Lenker wegen Alkoholisierung angezeigt.
Planquadrate durchführen
Die Verkehrsabteilungen der Landesgendarmeriekommanden sollen unabhängig von den jeweiligen
Bezirksgendarmeriekommanden Planquadrate bei Alkohol- und Schwerpunktkontrollen durchführen können.
Der Chef-Jurist des Clubs erachtet den Einsatz der überregionalen Verkehrsabteilungen auch zur Überwachung von
Tempolimits an Unfallschwerpunkten sowie das Aufgreifen von Dränglern als sinnvoll.
"Keinesfalls darf die verstärkte Verkehrsüberwachung nur zum Einkassieren von Strafen bei Massendelikten
missbraucht werden. Vielmehr sollen Kontrollen zur Hebung der Verkehrssicherheit dienen", sagt Haupfleisch.
Um Verkehrsdelikte zu vermeiden, ist neben der Strafhöhe vor allem die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden,
ausschlaggebend. "Als Alko-Lenker auf Österreichs Straßen aus dem Verkehr gezogen zu werden, ist statistisch
gesehen nur einmal in 30 Jahren gegeben", kritisiert Haupfleisch.
Anschaffung von Alko-Vortestgeräten
Unabhängig vom verstärkten Einsatz der Exekutive auf überregionaler Ebene plädiert der ÖAMTC
für die Anschaffung von Alko-Vortestgeräten. "Für den Autofahrer bringt ein Alko-Vortest Zeitersparnis,
kann sich doch bei den derzeitigen Alkomat-Geräten eine längere Wartezeit ergeben. Nüchterne Autolenker
können nach wenigen Minuten weiterfahren", bringt Haupfleisch die Vorteile auf den Punkt.
Allerdings wissen die ÖAMTC-Experten aus Gesprächen mit Vertretern der Gendarmerie, dass seitens
der Exekutive Zweifel an der Praxistauglichkeit bestehen. Erfahrungen aus Deutschland und der Schweiz haben
jedoch gezeigt, dass sich die Einführung der handlichen Alko-Schnelltestgeräte bewährt hat. "Um Zweifel
auszuräumen, sollte vor der Einführung solcher Alko-Vortestgeräte in Österreich für einige Monate
ein Probelauf in mehreren Bezirken durchgeführt werden. Auf diese Weise kann die Praxistauglichkeit der Geräte
geprüft werden", sagt ÖAMTC-Chefjurist Haupfleisch.